Hufrehe behandeln, Abseits der Schulmedizin

Vorweg gesagt: ich teile hier meine Erfahrungen nach 5 Reheschüben, die ersten beiden davon schulmedizinisch behandelt. Dieser Beitrag soll zeigen, dass es andere Wege gibt, trotzdem möchte ich warnen vor Leichtfertigkeit und Alleingängen. 

 

Unsere schulmedizinische Behandlung verlief so:

 

  • Finadyne
  • Blutverdünner
  • Hufe dick in Watte packen, Gipskeil für Entlastung der Zehe
  • Absolute Boxenruhe, tief eingestreut
  • Chromhefe für die Darmflora
  • wg. Verdacht auf EMS Futter streng rationiert auf nur Heu, kein Stroh, absolut gar nichts extra (weder Müsli, noch Zusätze, noch Möhren oder sonst irgendwas). Heu tw. gut gewässert, um die restlichen Stärkeanteile auszuspülen. Heumenge abgewogen nach Vorgaben des Tierarztes (große Klinik).

 

Ergebnis erster Reheschub: Pony magerte ab, 6 Wochen bis zur Lahmfreiheit, zwischendrin drohte Pony auszuschuhen. Rotation und Absenkung kaum sichtbar auf Röntgenbild (<3%).

 

Ergebnis zweiter Reheschub (1 Jahr später): 4 Wochen Boxenhaft, erst dann wieder lahmfrei. Selbe Behandlungsweise.

 

Der 3. Schub folgte gleich nach dem 2. Schub. Ich konsultierte eine Tierheilpraktikerin. Behandlung:

 

  • Blutegel, angesetzt auf Kronsaum, 5 Stück je Huf
  • Ausgewählte homöop. Mittel zur Entgiftung, Entschlackung, Stoffwechselförderung, mehrmals täglich
  • Keine Schmerzmittel! Keine weiteren Gifte in den umgekippten Stoffwechsel hineinpumpen.
  • Offenstallhaltung, aber Einzelhaltung. Freie Wahl des Bewegungspensums für das Pony. Motto: nur unter der Nutzung des Hufmechanismus ist eine rasche Heilung möglich.

Ergebnis: 2 Wochen später lahmfrei. Heustauballergie verschwand gleich mit...

 

Bei der Behandlung der weiteren Schübe setzten wir noch ein entsäuerndes Präparat ein. Entsäuerung ist DER Entzündungshemmer.

 

Ebenso wirksam sind Lymphomyosot und Galiumheel von der Firma Heel (zum Spritzen, subkutan, oder als Tropfen) in Kombination mit Blutegeln.

 

Kein Beschlag, keine Boxenruhe, nichts, was den Hufmechanismus einschränkt.

 

Für mich haben Hufrehe einen großen Teil ihres Schreckens verloren.

Sarkoidbehandlung

Sarkoide sind eine Art Warzen, die vornehmlich von Kühen übertragen werden, nicht aber von Pferd zu Pferd.

 

Jede Art der äußeren Verletzung eines Sarkoids (abpulen, abscheuern etc). führt zu einer Verbreitung (Streuung) auf weitere Hautpartien, eben typisch Warze.

 

DAS GILT AUCH FÜR OPERATIVE ENTFERNUNG. Letztere ist überflüssig und führt ein Risiko von über 75 Prozent einer Streuung und erneuten Erkrankung mit sich. 

 

Die übelste, nutzlose Therapie, die ich je gesehen habe: Chemotherapie...

 

Es gibt wirksame Salben und Tinkturen, die aber extrem schwer zu bekommen sind.

 

Leicht zu bekommen und umzusetzen ist eine subkutane Spritzkur von HEEL. Rückfallquote extrem gering, kein Streurisiko, keine unangenehmen (für Menschen bisweilen gefährliche, da die Pferde sich tw. heftig wehren) Prozeduren an offenen Wunden. Kostengünstig, kann man leicht selbst durchführen.